Jeder unserer Aufträge verlangt die Kennzeichnung der Beiträge, völlig egal ob es sich dabei um einen Blogpost oder ein Video handelt. Die Hintergründe sind dabei vielfältig und wir wissen auch, dass immer wieder Fragen aufkommen warum das so ist. Heute möchten wir, in Ergänzung zu unseren bisherigen Posts, zu diesem Thema noch einmal etwas tiefer in die Bedeutung von der immer für Links in Beiträgen geforderten Kennzeichnung „rel=nofollow“ und die Bedeutung eingehen.
Was bedeutet eigentlich rel=nofollow?
- Einen Link auf rel=nofollow zu setzen, bedeutet das eine Suchmaschine dem Link nicht folgen soll
- Es zeigt auf, dass der Link keine zu verfolgende Beziehung mit der Zielseite hat, z.B. im Sinn das der Content von 3. stammt oder Werbung beinhaltet
- Die Bezeichnung wird auch bei kommerziellen, sponsored posts verwendet – hierzu besteht in Deutschland sogar eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht
- rel (von Relationship) bezeichnet dabei die Beziehung zur Zielseite
Einfach beispielhafte Verwendung im html code:
<a href=“Beispiel.de“ rel=“nofollow“>link text</a>
Das Beispiel bedeutet folgendes:
- Hier ist ein Link zur Webseite Beispiel.de
- Wenn du eine Suchmaschine bist, bewerte den Link nicht hinsichtlich meiner Linkpopularität, da ich nicht der Urheber der Zielseite bin.
Wo wird der Code eingesetzt?
Da rel=nofollow eine linkspezifische Anweisung ist, steht die Anweisung im HTML Code des jeweiligen Link.
Vor der Einführung des Attributs rel=nofollow, konnten nur generisch alle Links einer Webseite als follow oder nofollow gekennzeichnet werden. Mit rel=nofollow kann jeder einzelne Link einer Webseite gekennzeichnet werden.
Ziel der Verwendung
Der Hauptgrund für die Verwendung der Kennzeichnung von Links als rel=nofollow ist der Versuch das SPAM Aufkommen zu kontrollieren und bezahlte Links zu kennzeichnen.
- 2004: Suchmaschienen führen das Attribut zur SPAM Kennzeichnung ein
- 2005: Empfehlung von Google bezahlte Links entsprechend zu kennzeichnen
- 2016: Fester Bestandteil der Google Webmaster Guidelines
In den meisten Fällen wir die Kennzeichnung aber eingesetzt, um möglichen Abwertungen durch die Suchmaschinen zu entgehen.
Wann sollte rel=nofollow auf alle Fälle zur Link Kennzeichnung genutzt werden?
Es gibt 4 Hauptszenarien in denen es sich absolut empfiehlt die Links als rel=nofollow zu setzen.
- Wenn der Link auf nicht vertrauenswürdigen Content verweist
- Bei bezahlten Links
- Zur Festlegung wie Suchmaschinen Bots die die Seite durchsuchen
- Um sich vor Abwertungen durch Google, etc. zu schützen
1.Nicht vertrauenswürdiger Content
Es gibt viele Situationen, bei denen man nicht die volle Kontrolle über die Veröffentlichungen auf der eigenen Seite hat, wie zum Beispiel bei:
- Blog Kommentaren
- Diskussionen im Forum
- Social Media Widgets
In den aufgeführten Szenarien ist es mehr als empfehlenswert sicherzustellen, dass die Links alle mit rel=nofollow gekennzeichnet sind. Wer die Links nicht entsprechend kennzeichnet, spricht im Prinzip eine Einladung an Spamer aus und riskiert damit das mühsam erarbeitete Suchmaschinen-Ranking.
2. Bezahlte Links
Google ist mittlerweile dazu übergegangen Seiten abzustufen, die auf Bezahllinks verweisen und diese nicht als rel=nofollow kennzeichnen.
Wenn du die folgenden Arten an Links auf deiner Seite hast, solltest du diese auf alle Fälle als rel=nofollow kennzeichnen.
- Bezahlte Links
- Affiliate Links
- Anzeigen im Allgemeinen
- Links die auf Pressemitteilungen auf anderen Seiten verweisen oder auf Texte die in ihrer Aufmachung diesen ähnlich sind
Hierzu gibt es in den Google Webmaster Guidelines ausführlichere Infos.
3. Vorgaben / Priorisierung wie Suchmaschinen die Webseiten durchsuchen
Jeder Suchmaschinen Bot (auch der Googlebot) interagiert mit deiner Webseite – durch die Verwendung von rel=nofollow Links kann man diese Arbeit priorisieren.
Es gibt Szenarien in denen es Beschränkungen gibt, wie viele Webseiten ein Crawler (Bot) aktiv durchsucht oder welche in denen es Sinn macht den Crawler direkt auf die „wichtigen“ Seiten zu lenken.
Ein sehr stark vereinfachtes Beispiel zur Erklärung:
Deine Webseite hat 100 Seiten, aber 90 davon sind für das Google Ranking uninteressant, da es sich um (für Google Inhaltsleere) Seiten wie Log In, Suchergebnisseiten, etc. handelt. In diesem Fall möchtest du auf alle Fälle, dass der Bot die übrigen 10 Seiten crawled und die „wichtigen“ Informationen erfasst.
Wenn du nun die Links zu den 90 uninteressanten Seiten als rel=nofollow kennzeichnest, dann wird der Bot diese nicht durchsuchen und sich auf die verblieben 10 konzentrieren. Das priorisiert für die Bots diese 10 Seiten und damit den „wichtigen“ Content darauf!
Das Szenario ist in der Tat ein bisschen weit hergeholt und spielt häufig keine große Rolle, es kann aber Umstände geben, gerade mit Bots die nicht so gut bekannt sind wie der von Google, in dem das durchaus eine Rolle spielen kann.
4. Schutz vor Abwertung in den Suchmaschinenergebnissen
Wahrscheinlich ist für viele der Hauptgrund rel=nofollow zu nutzen, um sich vor möglichen Abwertungen in den Suchergebnissen zu schützen. Dabei gibt es eine Reihe von Fällen wo diese Abhängigkeit direkt besteht, z.B. um einige (nicht alle) zu nennen in folgenden Fällen:
- Bezahlte Links werde nicht mit rel=nofollow gekennzeichnet? – Das Ranking deiner Seite wird durch Google heruntergesetzt.
- Nicht Kennzeichnung von fragwürdigen Links mit rel=nofollow? – Das Ranking deiner Seite könnte durch Google heruntergesetzt werden.
- Verlinkung zu Pressemitteilungen werden nicht mit rel=nofollow gekennzeichnet? – Das Ranking deiner Seite könnte durch Google heruntergesetzt werden.
Zusammenfassend kann man sagen, dass rel=nofollow ein Spamschutz ist – funktional. In der menschlichen Wahrnehmung ist es aber auch ein Schutz vor Herabstufung in Suchmaschinenergebnissen. Das führt dazu, dass es im Zweifel – und in Deutschland in allen sponsored posts, etc. – immer das richtige ist, den Link als rel=nofollow zu setzen. Lieber einen Link zu viel auf nofollow setzen, als ein unnötiges Risiko einzugehen.
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