Die Pille und Healthcare-Influencer-Marketing – wie passt das zusammen?

Immer mehr Frauen entscheiden sich gegen die Einnahme der Anti-Babypille. Doch wieso eigentlich? Und was haben Influencer damit zu tun? Let’s find out!

Die Anti-Babypille ist seit den 1960er Jahren das am häufigsten verwendete Verhütungsmittel. Sie enthält die künstlich hergestellten Hormone Östrogen und Gestagen, welche den monatlichen Eisprung verhindern und bei korrekter, regelmäßiger Anwendung eines der sichersten Mittel gegen unbeabsichtigte Empfängnis ist.

Klingt doch gar nicht so schlecht, oder? Aber was macht die Pille denn nun genau in unserem Körper?

Das komplizierte Zusammenspiel der Hormone im weiblichen Körper funktioniert in etwa so wie ein Uhrenwerk. Mehrere Zahnräder aus stabilem Stahl greifen perfekt ineinander und halten die Uhr so am Laufen. Ersetzt man eines dieser Zahnräder durch eines aus Plastik, dann kann dies das komplexe Räderwerk ins Wanken bringen.

Die gängigsten Pillen-Präparate enthalten eine Kombination aus den zwei synthetischen Hormonen Östrogen und Gestagen. Im übertragenen Sinne ist die Pille mit ihren künstlich hergestellten Hormonen unser Zahnrad aus Plastik. Nachdem sie geschluckt wird, passieren ihre Wirkstoffe zuerst die Leber, bevor sie an ihren eigentlichen Wirkungsort gelangen. Weil die Wirkstoffe der Pille in der Leber teilweise abgebaut werden, müssen sie in hohen Dosen verabreicht werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass eine für die Verhütung ausreichende Menge davon im Körper verbleibt.

Nun schlägt die Hormon-Kommunikation im Gehirn an und überbringt den Eierstöcken die Nachricht, dass unsere Rezeptoren für die Sexualhormone bereits besetzt sind und körpereigene Hormone nicht mehr benötigt werden.

Unser natürlicher Zyklus wird abgeschaltet.

Alles Pillepalle?

Viele Studien zeigen, dass die Pille auch negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben kann. Sowohl unsere Psyche als auch unser Herz-Kreislauf-System kann unter der Einnahme der Pille leiden. So ist inzwischen für bestimmte Kombinationen ein erhöhtes Risiko für venöse Thrombosen und Embolien bekannt.[1] Zusätzliche erhöhen andere Faktoren wie Rauchen, Übergewicht, genetische Veranlagungen etc. das Risiko um ein Vielfaches.

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Diesen Satz kennen wir alle. Doch nur, weil etwas nicht auf dem Beipackzettel steht, bedeutet das nicht, dass nicht trotzdem eine unerwünschte Wirkung durch das Medikament hervorgerufen werden kann. Das ist mit ein Grund weshalb viele Frauen die Pille absetzen und mit natürlichen Verhütungsmethoden einer Schwangerschaft vorbeugen.

Doch keine Panik, denn hier gilt: alles kann, nichts muss.

Und was haben die Influencer jetzt damit zu tun?

Immer mehr Influencerinnen berichten über das Absetzen der Pille, erzählen von ihren Erfahrungen, geben Tipps, stellen hormonfreie Verhütungsmethoden vor und machen es sich zur Aufgabe, andere Frauen über gesundheitliche Risiken mit persönlichen Erfahrungswerten auf ihren Social-Media-Kanälen aufzuklären.

Eine von ihnen ist Lilly, bei Instagram auch unter dem Namen @fraui_ zu finden. Ihren knapp 40.000 Followern berichtet Lilly regelmäßig über das Absetzen der Pille, die Vor- und Nachteile, natürlichen Verhütungsmethoden und vielem mehr.

Lilly selbst hat mehr als 12 Jahre lang die Pille genommen und sich dann Ende 2019 dazu entschieden: weg mit den Hormonen!

Wir haben sie gefragt, wie ihre Erfahrungen mit dem Absetzen der Pille waren und das hatte sie uns zu sagen:

Mit dem Thema Pille absetzen beschäftigte ich mich erst ernsthaft 2019. Über verschiedene Instagram Plattformen / Accounts, aber auch durch enge Freundinnen stellte ich mir immer mehr Fragen zu meiner Einnahme. Durch Bücher, die uns auch mal stark die negativen Einflüsse der Pille erläutern, kam ich schnell zu dem Entschluss „ich möchte mich frei davon machen, frei von der Pille und ihren negativen Einflüssen. Ich gab mir ein halbes Jahr Zeit, bis ich dann im Dezember 2019 meine letzte Pille einnahm. Ich möchte nicht abstreiten, dass ich sehr viel Panik in diesem Moment in mir hatte, denn ich gab sozusagen meine Kontrolle über den Kinderwunsch ab. Ein Denken, welches ich schnell abgelegt habe. Nach zwei Monaten warten kam meine erste richtige Periode und hiermit auch die Gründe, warum ich damals schnell eine Lösung für diese Schmerzen wollte und mit der Pille anfing. Jedoch habe ich heute andere Methoden entdeckt, wie ich in dieser Zeit besser zurechtkomme. Und damit meine ich nicht, eine Periode mit Hilfe der Pille komplett versuchen auszuschalten, wie eben in den letzten 12 Jahren. Meine Periode ist vom Schmerzempfinden stärker geworden, doch auch hier habe ich tolle Alternativen gefunden, die einem sehr gut helfen. Außerdem, ehrlich gesagt, freue ich mich über jede einzelne Periode da ich merke, dass mein Zyklus immer regelmäßiger kommt und ich eine tolle Bindung zu meinem Körper finden kann. Ich nutze auch seit Dezember ein Thermometer, mit dem ich jeden Morgen meine Temperatur vor dem Aufstehen messe und somit meinen Zyklus kontrollieren kann.

Noch letztes Jahr wusste ich überhaupt nichts über den Zyklus einer Frau. Ich wusste nicht mal, ab wann dieser gezählt wird. Ich bin sehr froh, dass ich mich mit diesen Themen endlich auseinandergesetzt habe, denn diese Themen gehen um mich und um dich. Um unseren Körper und wie wir wieder versuchen können, zu ihm zu finden. Immer wieder ein bisschen mehr. Jede Frau ist anders und jeder Zyklus kann anders auftreten. Ich kann heute sagen, ich bin froh, dass ich dies durchgezogen habe und möchte jede Frau ermutigen, sich mit dem Thema zu beschäftigen, sich mit ihrem Körper zu beschäftigen und dann nach ihrem Gefühl zu entscheiden.

Lina-Sophie Helmich, Instagram/ fraui_

Lillys Empfehlungen: was tun bei Schmerzen? CBD Öl, Wärmflasche, Schafgarbe Tee, Menstruationsyoga, Magnesiumtabletten

Um abschließend zu sagen…

… die Frauengesundheit steht seit einiger Zeit vermehrt im Fokus und auch immer mehr Aufklärung geschieht über das Internet. Wo vor 10 Jahren noch Dr. Sommer gefragt wurde, nehmen sich heutzutage viele Influencer dem Thema Aufklärung an.

Gerade für junge Mädchen und Frauen, welche keinen Ansprechpartner für sensible Themen wie Verhütung, den weiblichen Körper und sonstige „Tabu-Themen“ haben, eine gute Alternative. „Healthcare-Influencer“ können mit ihrer Reichweite zu mehr Aufklärung und Bewusstsein beitragen, wobei der persönliche Austausch eine große Rolle spielt. 

Es ist längst an der Zeit, Tabus zu brechen und mehr über Frauengesundheit und den weiblichen Körper zu sprechen. Wie man sieht, spielt auch hier das Influencer-Marketing eine große und vor allem wichtige Rolle.


Interessiert an Healthcare-Influencer-Marketing?

Dann www.healthcare-influencer-marketing.de besuchen oder direkt unser Whitepaper downloaden:


[1] https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Pharmakovigilanz/KOK/_node.html

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